Notizen |
- Commandat auf dem Schloß Blankenberg
1380
Auf dem Reichstag zu Aachen wird die Grafschaft Berg - mittlerweile an das Haus Jülich übergegangen - von Kaiser Wenzel zum Herzogtum erhoben. Das bringt Privilegien: Der neue Herzog darf bei Kriegszügen das Streitross des Königs am Zügel führen und dem König bei feierlichen Anlässen voranschreiten.
1406
Das Bensberger Schloß , das im 14. Jahrhundert mehreren Belagerungen erfolgreich standgehalten hatte, fällt einem Brand zum Opfer, bei dem auch die Ortschaft niedergebrannt wird. ´Graf Adolf VII Herzog von Berg (1408 -1437) läßt die bei dem Brand zerstörte Befestigungsanlage wieder aufbauen. Zuvor jedoch hatte sich dieser gegen seinen Vater, den damaligen Herzog Wilhelm II,` aufgelehnt und diesen und seine Verbündeten bei Bensberg geschlagen. Auch danach lässt Adolf, nunmehr Herzog in Bensberg, keine Gelegenheit zu Streit und Fehden aus. In deren Verlauf findet auf der Wahner Heide ein blutiger Kampf statt. Bensberg macht Adolf VII. zu einem starken Bollwerk gegen Köln.
1427
Errichtung des Türmchenhauses (Dort ist heute das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe untergebracht).
Wilhelm III (1475 - 1511) lässt das Bensberger Schloß restaurieren und erweitern. Es wird Witwensitz seiner zweiten Frau Sybilla von Brandenburg.
Durch Erbschaftsvertrag kommt nunmehr das Haus Kleve an die Herrschaft im Bergischen Land. Dem zweiten Herzog,
der aus Kleve kam, verdankt auch die rings um die Burg gelegene Ortschaft eine ganze Menge: Wilhelm IV (1539 - 1592) bezieht in Bensberg seine Residenz und verleiht ihr im Jahre 1575 das freie Burgrecht (der Stadtkern von Bensberg wurde auch als (Burg-)Freiheit Bensberg bezeichnet) und weitgehende Privilegien, besonders auch im Königsforst.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts fordert der Hexenwahn auch in Bensberg seine Opfer. 1602 werden hier acht als Hexen verurteilte Frauen verbrannt. An den Mauerresten des alten Schlosses, die man heute am Rathaus bewundern kann, weist eine kleine Erinnerungstafel auf dieses traurige Ereignis hin. 1613 findet die so genannte Scheuertrine Katharina Güschen aus Nittum auf den Scheiterhaufen den Tod.
1648
Als die Nachricht nach Bensberg gelangt, es gebe endlich Frieden, können die Menschen es zunächst nicht glauben. Der 30jährige Krieg (1618 -1648) hatte auch hier furchtbar gewütet. Das Land war von spanischen, schwedischen, kroatischen und Mansfelder Truppen drei Jahrzehnte lang schonungslos geplündert worden.
Die Bauernhöfe lagen niedergebrannt, Städte und Dörfer waren verwüstet und ausgeplündert, der Erzbergbau vernichtet. Beim Abschluss des Westfälischen Friedens 1648 ist die Bevölkerung in Bensberg auf ein Fünftel ihrer früheren Stärke geschrumpft. Schloß Bensberg hinterlässt der Krieg halb zerfallen und ausgeplündert, die Ortschaft befindet sich in einem bejammernswerten Zustand.
1666
Das Schloß wird von Philipp Wilhelm aus dem Pfälzischen Hause (1653 - 1679) notdürftig wieder hergestellt. Die Schönheit und der Glanz der alten Grafenburg sind jedoch für immer dahin. Danach sinkt sie gänzlich in die Bedeutungslosigkeit, bis die schöne und günstige Lage Bensbergs die Aufmerksamkeit des Herzogs Johann Wilhelm II. (1679 - 1716) auf sich lenkt. Dieser lässt in den Jahren 1703 bis 1710 auf der so genannten Bärenkuppe nördlich des alten Schlosses ein prunkvolles neues Schloß erbauen. Beim Bau der dreiflügeligen Anlage diente das Französische Versailles als Vorbild. Bei Bürgern und Bauern ist der Herzog ausgesprochen populär und wird von allen nur Jan Wellem genannt. Von ihm werden in Bensberg und Umgebung allerhand Anekdoten und Geschichten erzählt.
Erneut brechen verheerende Kriege über das Land herein. Die so genannten Raubkriege Ludwigs XIV, von Frankreich, die Holländischen Kriege, der Pfälzische Krieg sowie der Spanische Erbfolgekrieg bringen Bensberg Schlachtenlärm, Belagerungen und Plünderungen. Auch im 7jährigen Krieg, in dem der Herzog von Berg auf Seiten Frankreichs steht, haben die Menschen in Bensberg und Umgebung viel zu leiden.
Ganz schlimm kommt es gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit den Koalitionskriegen und den anschließenden Napoleonischen Kriegen.
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