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Postumius Rufius Festus Avienus war ein lateinischer Dichter der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts aus Volsinii (heute Bolsena).
Die genauen Lebensdaten sind unbekannt, seine Schaffenszeit liegt um die Jahrhundertmitte (floruit um 360 n. Chr.). Somit war er also ein Zeitgenosse des Kaisers Julian.[1] Möglicherweise hatte Avien hohe politische Ämter inne.[2] Der genaue Name des Autors ist umstritten (Avienus? Avienius?).[3] Mitunter wurde er mit dem Fabel-Schriftsteller Avianus verwechselt oder zusammengenommen.
Von Avienus sind die Werke Phaenomena (Aratea des Avienus nach der Sternkunde des Aratos von Soloi), Descriptio orbis terrae (nach Dionysios Periegetes) und Ora maritima erhalten. Darüber hinaus ist ein Fragment über Kometen beim Vergil-Kommentator Servius überliefert. Die Texte sind nur äußerst spärlich bezeugt: neben der Erstausgabe (editio princeps) von 1488 existieren nur noch zwei Textzeugen, die größere Partien oder das Gesamt enthalten,[4] und ein paar Manuskripte aus den Phaenomena des Germanicus. Der pagane Autor Avien vermittelt vor allem in seinen Phaenomena ein synkretistisches Weltbild (vgl. Synkretismus), das stark henotheistisch (vgl. Henotheismus) geprägt ist:[5] Eine einzige Gottheit durchwaltet den Kosmos in vielerlei Gestalt. Die durch die Gnosis beeinflusste Darstellungsart arbeitet vor allem Weber (s. u.) heraus.