Notizen |
- gründet am 26.02.1824 die Hettenbach-Stiftung; Grossmeister; Freund von JOHANN HEINRICH HENKING:
Der Vater, JOHANN ENGELHARD HETTENBACH, geboren am 28. Oktober 1710 in Handschuhsheim bei Heidelberg, war Vorstand einer ´angesehenen Heidelberger Handwerkerfamilie`, Weißgerber, genauso wie dessen Vater GEORG HIERONYMUS HETTENBACH (1676-1749) und Großvater HIERONYMUS HETTENBACH (vor 1632 - ?), der die MACK´sche Mühle in Ziegelhausen gekauft hatte. Außerdem war JOHANN ENGELHARD HETTENBACH Stadtverordneter.
Die Mutter MARIA BARBARA KELLER, am 22. November 1711 in Heidelberg geboren, ist eine Tochter von dem Nadler JOHANN JACOB KELLER, der 1744 gemeinsam mit seinem Sohn MICHAEL sein Bürgerrecht in Zürich erneuert, und seiner Frau ANNA CHRISTINA SCHELLER.
Der Großvater von MARIA BARBARA KELLER ist CHRISTOPH KELLER, im Juli 1644 in Zürich geboren, ein Nadler und Handelsmann und seine Frau, die Großmutter ist BARBARA REUTLINGER, ebenfalls in Zürich geboren und zwar am 12. August 1638, eine Dienstmagd und „nach 1680“ gestorben.
Das Elternhaus von JOHANN GEORG HETTENBACH stand in der Stadt (Heidelberg), die Gerberei aber im Siebenmühlental bei Handschuhsheim /Heidelberg.
In den städtischen Sammlungen des kurpfälzischen Museums in Heidelberg hängt heute noch im Lapidarium ein Stein an der Wand (wohl Nr. 8), der die Inschrift trägt: „… HAD … ERBAVT GEORG /HIERONIMUS HETTEBACH 1719 /RENNOFYRT 1749 /JOHANN ENGELHART HETTEBACH /MARIA BARBARA HETTEBACHIN.“
Alle Großbuchstaben N sind spiegelbildlich gehauen. Unter der Inschrift ist das historische Weißgerberzeichen angeordnet: Die beiden sich diagonal kreuzenden Werkzeuge für die Hautbearbeitung auf dem Schabebaum. Der Stein soll vom Siebenmühlental bei Handschuhsheim bei Abbruch des Hauses hierhergebracht worden sein.
Der spätere Legatsstifter JOHANN GEORG HETTENBACH wurde als sechstes Kind geboren. Insgesamt hatte er 8 Geschwister, darunter mit den Kindern 2 und 3, sowie 8 und 9 Zwillinge.
Mit Prof. DANIEL WILHELM NEBEL, einem deutschen Mediziner und Chemiker, sowie Rektor der Universität Heidelberg , heiratete eine prominente Persönlichkeit aus angesehenster Familie, zuerst MARIA CHRISTINA HETTENBACH, also Kind 2 und zu einem späteren Zeitpunkt mit KATHARINA ELISABETH HETTENBACH, Kind 9 und wurde sozusagen „Doppelschwager“ von JOHANN GEORG HETTENBACH.
JOHANN GEORG HETTENBACH und sein „Spezial-Freund“ JOHANN HEINRICH HENKING, Hofapotheker und Medizinalrat, ebenso in Heidelberg geboren wie Hettenbach krönten ihre besondere Beziehung durch folgendes Versprechen: „Diese beiden hatten sich gelobt ihre Kinder miteinander zu verehelichen, so dass der älteste HENKING, die älteste HETTENBACH, der jüngste die jüngste Tochter heimführe, was auch seinerzeit geschehen, aber leider nicht ganz gut ausgefallen ist.“
AUS ´Lebensbilder` CARL HEINZ FERDINAND HENKING, Schwiegersohn von JOHANN GEORG HETTENBACH.
- HENRIKA HETTENBACH heiratete 1801 CARL PHILIPP JOSEF HENKING (Stifter des Henking Legats)
- ADRANE WILHELMINE HETTENBACH heiratete 1816 CARL HEINRICH FERDINAND HENKING
JOHANN GEORG HETTENBACH zog nach St. Gallen und wird 1795 eingebürgert.
„Er kam zuerst als Commis unter vorteilhaften Bedingungen in das Haus ´GONZENBACH und BINDER`. Bei der Trennung der Handlung trat er als leitender Teilnehmer an die Spitze des Hauses ´BINDER`, entwickelte aber wenige Jahre später eine eigene Handlung, welche er in günstigen und ungünstigen Zeiten mit Geling und Glück leitete.“ Jahrbuch St. Gallen 1823 S. 80
09.10.48 St. Gallisches Staatsarchiv
Adressbuch von 1812
Unter Musselin Handlungen und Fabrikationen:
HETTENBACH&CO, Webergasse 12
hinten im Adressbuch: Stadtplan von 1809
Das Haus Moosbrückstraße 4 ist verzeichnet unter No 1219 (258). Der Bewohner ist nicht verzeichnet.
Adressbuch von 1844
Hettenbach, Kaufmann, wohnt Haus No. 322b
Hetenbach gesch. Henking wohnt Haus No. 109 b. Ein Plan dazu fehlt.
Als Mousseline-Kaufmann und -Fabrikant war HETTENBACH in der Webergasse 12 tätig.
Er heiratete im Alter von 33 Jahren am 07.04.1780 SARA KUNKLER (1745-1793) , Tochter des HANS JACOB KUNKLER aus St. Gallen und der ELISABETHA ZOLLIKOFER, sowie Enkelin des CASPAR ERASMUS KUNKLER, und bekam mit Ihr drei Kinder, HENRIKA(1781-1867), DAVID(1783-1868) und LOUISE HETTENBACH (1785-1790). Louise wurde nur fünf Jahre alt.
Quelle: Stadtarchiv St. Gallen
1785, zu dem Zeitpunkt war er 38 Jahre alt, trat er in das St. Galler Bürgerrecht ein. Am 08.03.1793 starb seine Frau SARA KUNKLER.
Sieben Monate nach dem Tod seiner ersten Frau, im Alter von 46 Jahren, heiratete JOHANN GEORG HETTENBACH ein zweites Mal, die um ungefähr 19 Jahre jüngere ANNA WARTMANN.
Seine zweite Frau, ANNA WARTMANN (1766-1842) ist aus St. Gallen, Tochter des Medizinstud., Dr. phisicus und 1786 Grossmeisters einer Freimaurerloge BERNHARD WARTMANN und dessen Frau MARGARETHA SCHLUMPF, Tochter des Bürgermeisters von St. Gallen HEINRICH SCHLUMPF. Der Grossvater väterlicherseits von ANNA WARTMANN ist Georg Wartmann.
JOHANN GEORG HETTENBACH bekommt von seiner zweiten Frau zwei weitere Kinder, MARGARETHE LOUISA(1795-1875) und ADRIANE WILHELMINE HETTENBACH(1797-1875).
Die ältesten und jüngsten HENKING und HETTENBACH Kinder fügten sich der „Gelobung“ der Väter und heirateten.
JOHANN GEORG HETTENBACH arbeitete „bis sein vorgerücktes Alter und die täglich mehrenden Hemmungen des Handelns ihn bestimmten, sich zurück zu ziehen und den Abend seines Lebens im Genusse, durch Tätigkeit verdienter Ruhe zu zubringen.“ Jahrbuch St. Gallen 1823 S. 80
Gemäss einer Archivangabe gehörte er, als er starb, mit einem Vermögen von 184'247 Gulden zu den wohlhabendsten Bürgern der Stadt St. Gallen.
Am 25.02.1824, ca. ein Jahr bevor er stirbt, stiftete er das JOHANN GEORG HETTENBACH Familienlegat für seine VIER KINDER (Louise aus erster Ehe ist klein gestorben) UND ALLE Nachfahren, welches er mit aufgerundet 10 Prozent, das waren 20.000 Gulden, seines Vermögens ausstattete.
„So wie ich durch Stiftung dieses Legates die Wohlfahrt meiner Nachkommen zu befestigen wünsche, und hiermit den Beweis meines Wohlwollens den spätesten Gliedern meiner Familie zu überliefern bedacht bin, so ermahne ich auch dieselben väterlich sich von dem Wege des Fleisses, der Sparsamkeit, der Friedensliebe und Eintracht nie zu entfernen;“ aus der Stiftungs-Urkunde
Am 10. Januar 1825 verstarb HETTENBACH mit 77 Jahren in St. Gallen.
Staatsarchiv St. Gallen W 177 Familie HETTENBACH von St.Gallen
Familie HETTENBACHvon Heidelberg, DEU, in St.Gallen eingebürgert 1795.
Der Nachlass wurde dem Staatsarchiv um 1960 aus Familienbesitz MAYER-HENKING übergeben.
Staatsarchiv: W 177 / 1 Dokumentation zur Familie HETTENBACH; Angaben zum Stammbaum, Aktenverzeichnis zum Nachlass, Archivauszüge
Staatsarchiv: W 177 / 2 Wasserleitung vom Brunnen im grossen Klosterhof zur Liegenschaft HETTENBACH an der Moosbrugg/Akten zum Streit um die Wasserleitung mit Transkriptionen
Staatsarchiv: W 177 / 3 JOHANN GEORG HETTENBACH: Testament mit mehreren Nachträgen / und Traskriptionen; JOHANN GEORG HETTENBACH von Heidelberg (1766-1825) war Mousseline-Kaufmann und -Fabrikant an der Webergasse in St.Gallen. Er war in erster Ehe mit SARA KUNKLER (1745-1793) und in zweiter Ehe mit ANNA WARTMANN (1766-1842) verheiratet.
Staatsarchiv: W 177 / 4 Übersicht über die Erbmasse des JOHANN GEORG HETTENBACH; Zusammenstellung des bedeutenden, in Pfandbriefen angelegten Vermögens, der Handelspartner in Verona, Palermo und Augsburg und der Liegenschaften, unterschrieben von allen Erben. Mit einem Vermögen von 184'247 Gulden gehörte HETTENBACH zu den wohlhabendsten Bürgern der Stadt.
- Familie Hettenbach von St.Gallen
W 177
https://dls.staatsarchiv.sg.ch/records/104984
Johann Georg Hettenbach: Testament mit mehreren Nachträgen
W 177/3
https://dls.staatsarchiv.sg.ch/records/107006
Übersicht über die Erbmasse des Johann Georg Hettenbach
W 177/4
https://dls.staatsarchiv.sg.ch/records/107007
- zu Buch: JOHANN GEORG HETTENBACH (1747 - 1825)
Mit einem Geleitwort von Robert Nef, Publizist und Autor, https://www.robert-nef.ch/
- ZQT 51
Strauss, Gisela: Stammtafel von Hieronymus Hettenbach (Heidelberg) mit Nachfahren, darunter Johann Georg Hettenbach (1747-1825, seit 1795 Bürger der Stadt St.Gallen)
https://dls.staatsarchiv.sg.ch/records/1788438
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