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Die Burg Meinhövel ist eine abgegangene Wasserburg wenige hundert Meter nordnordöstlich von Nordkirchen im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.
Die Burg befand sich gut 500 m östlich der von Nordkirchen nach Münster führenden Landstraße am Teufelsbach, der ihre Gräften speiste. Reste von Gräben und Wallanlagen sind im Meinhöveler Forst erkennbar. Unmittelbar nördlich des Teufelsbaches befindet sich eine runde, über die Umgebung erhobene Struktur von 97 Meter Durchmesser, die der ehemaligen Hauptburg zugeordnet wird. Bis auf einen Zugang von Norden ist die Erhebung von einem auch heute noch Wasser führenden Graben umgeben. Eine sich nördlich anschließende, deutlich größere Ringstruktur (Durchmesser 177 Meter) trug vermutlich die Wirtschaftsgebäude der Vorburg. Auch sie wird außen von einem Wassergraben gesäumt. Bis in die 1980er Jahre lagen die Reste der Burg Meinhövel in feuchtem Wiesen- und Weidegelände. Danach wurde der Bereich aufgeforstet, um die Kosten für eine aufwändige Drainage zu sparen. Bei der Aufforstung wurde der kleinere der beiden Ringwälle im Osten abgeflacht, um das Gelände gleichmäßiger zu gestalten.
Das Gelände gehört heute dem Land Nordrhein-Westfalen, das es 2004 vom Herzog von Arenberg erwarb.
Die Familie von Meinhövel war ein altes edelfreies Adelsgeschlecht, dessen Ursprünge sich im Dunkel der Geschichte verlieren. In älterer Literatur wird als Erbauer der Burg Meinhövel Hermann I., Sohn von Ethelhard und Bruder von Albion, er war ein im späten 8. Jahrhundert lebender Heerführer der Sachsen und Kampfgenosse des Herzogs Widukind zur Zeit Karls des Großen, vermutet. Er soll als Heerführer der Sachsen gegen Karl den Großen 789 bei Harstatt gefallen und mit Asta, der Schwester des norwegischen Königs, verheiratet gewesen sein.
Wahrscheinlich bestand eine Stammesverwandtschaft mit denen von Bevern, von Steinfurt und von Münster (die ein ähnliches Wappen führen) und weiteren westfälischen Dynastengeschlechtern.
Die Herren von Meinhövel besaßen umfangreiche Güter in Davensberg, Selm und Nordkirchen und stellten die Vizevögte der Grafen von Tecklenburg, die zusammen mit den Grafen von Geldern der Stiftsvogtei von Mimigernaford vorstanden. Während der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gerieten sie mit dem münsterschen Landesherren Ludolf von Holte in Konflikt. Am 27. Juni 1242 unterlagen die Meinhöveler und ihre Verbündeten in der Schlacht bei Ermen bei Lüdinghausen den fürstbischöflichen Truppen. Vermutlich wurde Burg Meinhövel im Anschluss an diese Niederlage zerstört.