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Seine Mutter, Margaretha geborene Bruggmann, und sein Vater, Ulrich Zwingli, zogen den Jungen in Wildhaus (Toggenburg) auf, wo der Vater als Ammann (Bürgermeister) amtete. Bald schon, mit sechs Jahren, kam er aber aus Wildhaus zu seinem Onkel, einem Pfarrer, in Weesen am Walensee. Dort besuchte er die Dorfschule. Als Jugendlicher wurde er zur Ausbildung weiter nach Bern gewiesen. Als er dort beinahe im Kloster gelandet wäre, schickten ihn sein Vater und Onkel nach Wien an die Universität. Auch in Basel studierte er nachher. Als 23jähriger wurde er an die Kirchgemeinde Glarus als Pfarrer gewählt, arbeitete nachher drei Jahre als Leutpriester in Einsiedeln und lebte dann - von seiner Berufung ans Grossmünster 1519 bis zu seinem Tod - in Zürich, seinem Hauptwirkungsfeld.
Die Kinder Zwinglis
Drei Stiefkinder - Gerold, Margaretha und ein weiteres, das früh verstarb - stammten aus der früheren Ehe von Anna Zwingli mit Hans Meyer von Knonau. 1524 wurde als erste gemeinsame Tochter Regula Zwingli geboren. Es folgten Wilhelm, der Zweitälteste, dann Huldrych und schliesslich Anna, die allerdings nur wenige Monate alt wurde.
Allzu viel Zeit für die Familie wird Zwingli aufgrund der zahlreichen kirchlichen wie politischen Verpflichtungen kaum gehabt sein. Dennoch scheint ihn ein inniges Verhältnis nicht nur mit den eigenen, sondern auch mit seinen Stiefkindern verbunden zu haben. Insbesondere den Ältesten, Gerold Meyer, förderte er im Studium und widmete ihm das Schul- und Lehrbuch "Wie man edle Jünglinge heranbilden soll".
Die hohe Mortalität des Spätmittelalters machte jedoch auch vor den höheren Gesellschaftsschichten nicht halt. Krieg und Krankheiten zehrten fortlaufend an der Grossfamilie. Der junge Gerold fiel 1531 zusammen mit dem Vater Zwingli in der Schlacht bei Kappel, ebenso der Bräutigam der Stieftochter Margaretha. Wilhelm Zwingli erlag mit 15 Jahren der Pest. Nur Zwinglis leibliche Kinder Regula und Huldrych überlebten den Tod der Mutter von 1538.
Regula Zwingli heiratete 1541 den späteren Antistes (Vorsteher der Pfarrerschaft) Rudolf Gwalther. Huldrych Zwingli trat 1549 mit der ältesten Tochter von Heinrich Bullinger, Anna Bullinger, vor den Traualtar und übernahm die Pfarrstelle an der Predigerkirche.
[S1] Ulrich Zwingli.
Ulrich Zwingl, mit eigentlichem Namen Huldenreich beziehungsweise Huld rych, wurde am 1. Januar 1484 in Wildhaus bei St. Gallen in der Schwei z geboren. In den Jahren von 1489 bis 1494 hielt sich Ulrich Zwingli zur Ausbildung in Weesen am Walensee auf. Von 1494 bis 1498 war er Sch üler der Lateinschule in Basel und Bern. Ab 1498 studierte er scholast ische Theologie an den Universitäten Wien und Basel. Zwingli schloss s eine universitäre Ausbildung 1506 mit dem Titel Magister Artium ab. I m gleichen Jahr wurde er Priester in Glaurus. In den Kämpfen von Novar a und Marignano 1513/1515 beteiligte er sich als Feldprediger mit den Glarner Truppen. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit mündeten in eine öf fentliche Ablehnung des Söldnertums. 1516 wurde Zwingli Leutpriester i n Einsiedeln. Im gleichen Jahr machte er in Basel die Bekanntschaft mi t dem großen Humanisten Erasmus von Rotterdam, dessen Schriften wegwei send im Denken und Handeln Zwinglis waren. Im Jahr 1518 gab Zwingli d ie Priesterste