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Die Canossa waren eine der mächtigsten Familien im frühmittelalterlichen Italien. Sie zählten zu den führenden Dynastengeschlechtern des italienischen Adels.
Ihr Herrschaftsgebiet befand sich seit den ersten Jahrzehnten des 10. Jahrhunderts in den Tälern des Apennin. Die Emilia-Romagna, wo sich die namensgebende Burg Canossa befindet, wurde zum Kerngebiet ihrer Herrschaft, die sich um 1050 vom Gardasee über die Emilia-Romagna, die Markgrafschaft Tuscien bis hinunter ins Herzogtum Spoleto in der Mitte der italienischen Halbinsel erstreckte. Die Bedeutung der Familie Canossa trat besonders während des Investiturstreites hervor. Sie starb mit Mathilde von Canossa, der Erbin der Mathildischen Güter (1046–1115) aus.
Eine gleichnamige, nicht verwandte Familie, erhielt in der frühen Neuzeit in Mantua das Adelsprivileg erneut verliehen mit dem gleichen Wappen. Dieses Geschlecht existiert noch.
Die früheste Überlieferung zur Geschichte des Hauses Canossa erwähnt einen Langobardenfürsten Sigifredus von Canossa Anfang des 10. Jahrhunderts, der über Lehensbesitz in der Gegend von Lucca und umfangreichen Besitz in der Lombardei verfügte. Sein Sohn Goffredo war von 970 bis 976 Bischof von Brescia und von 976 bis zu seinem Tode 998 Bischof von Luni. Sigifredus Sohn Adalbert Atto von Canossa (* 939, † 13. Februar 988) trat die Nachfolge seines Vaters an und begann den Besitz durch die Anlage zahlreicher Burgen zu sichern, darunter auch 945 bis 950 die Befestigung des Felsens von Canossa. Seit 984 wurde er in den Urkunden als Markgraf bezeichnet und erhielt als Lehen die Grafschaften Parma, Piacenza, Bergamo, Cremona und Brescia.[1] Der Ehe Adalberts mit Hildegard entstammte sein Sohn Thedaldo, der von 988 bis zu seinem Tode am 8. Mai 1012 regierte.
Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung um das Jahr 1050 erstreckte sich das Herrschaftsgebiet derer von Canossa vom Gardasee bis zum oberen Latium, darunter die Städte wie Mantua, Modena, Ferrara, Florenz und Perugia. Die heutige Reggio nell’Emilia war das Zentrum der militärischen Macht und somit des politischen Geschehens. Im Laufe von etwas mehr als einem Jahrhundert ließ die Familie die Stützpunkte an den Straßen vom Apennin bis zur Poebene ausbauen, um somit die wichtigsten Handelsstrecken zwischen Italien und Mitteleuropa und der Adria unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Strategie ermöglichte dem Haus, seine Position zu festigen und war eine Quelle seines Reichtums und seiner Macht. Einer der wichtigsten Stützpunkte war die Burg Canossa in Canossa.