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Der Ursprung der Mamikonian ist unklar. Im 5. Jahrhundert behauptete der Geschichtsschreiber Moses von Choren, 5. Jht. n. Chr. (war ein spätantiker armenischer Historiker. Er gilt in Armenien als der bedeutendste armenische Geschichtsschreiber und Vater der armenischen Historiographie.), in seiner Geschichte Armeniens, dass drei Jahrhunderte früher zwei chinesische Adelsmänner namens Mamik und Konak sich gegen ihren Halbbruder Chenbakur, den Herrscher des Landes Chenk, auflehnten. Sie wurden besiegt und flohen zum König Parthiens (antike landschaft des heutigen Iran und im süden dees heutigen Turkmenistan), der sich dem Auslieferungswunsch des Herrschers widersetzte und beide nach Armenien schickte, wo Mamik der Vorfahre der Mamikonian wurde.
Ein anderer armenischer Historiker des 5. Jahrhunderts, Pawstos Buzand unterstützte die Herkunftsgeschichte. In seiner Geschichte Armeniens erwähnt er zweimal, dass die Mamikonian Nachfahren der Chenk sind und als solche nicht unter den arsakidischen Herrschern (sie regierte das Königreich Armenien voin 54 bis 428) Armeniens standen. Der Name Chenk der historischen Quellen wurde von einigen Historikern mit China und der Han-Dynastie ( sie regierten das kaiserreich China von 206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) in Verbindung gebracht.
Die Abstammungslegende mag wohl ein Teil der Politik der Mamikonian gewesen sein und diente dazu, ihrem Namen mehr Ansehen zu verschaffen. Obwohl die Legende an die Ansprüche der Bagratiden, die sich als Nachfahren Davids (er war laut 1. und 2. Buch Samuel, dem 1. Buch der Könige und dem 1. Buch der Chronik des Tanach und des Alten Testaments der Bibel König von Juda und als Nachfolger Sauls auch von Israel. David soll um 1.000 v. Chr. gelebt haben, und er gilt als Verfasser zahlreicher Psalmen, der Davidpsalmen. Aus der prophetischen Zusage eines ewigen Bestands der Daviddynastie (2 Sam 7 EU) entwickelte sich die biblische Messias-Erwartung. Messias~Gesalbter) ansahen, und der Artsruni (Die armenische Dynastie der Arzruni beherrschten das Königreich Vaspurakan im südwestlichen Armenien, zwischen dem Van-See und dem Großen Zab. Sie leiteten ihre Herkunft von dem assyrischen König Sanherib *etwa 745 v. Chr.; + 16.01.680 v. Chr.) ab.), die sich als Nachfahren Assyrischer Könige sahen, ähnelt, tendieren einige armenische Historiker dazu, darin mehr zu sehen als nur Mythologie. (Das Assyrische Reich war ein Staat des sogenannten Alten Orients mit Ursprung im nördlichen, auch als Zweistromland bezeichneten Mesopotamien. Es existierte über einen Zeitraum von etwa 1200 Jahren)
Eine Theorie aus den 1920ern postulierte, dass die Chenk aus den armenischen Quellen nicht die Chinesen, sondern eine ethnische Gruppe aus Transoxanien (Transoxanien – das „Land jenseits des Oxus“ – ist der Name einer bedeutenden historischen Region im westlichen Zentralasien, die im Wesentlichen das Land zwischen den beiden Strömen Amudarja und Syrdarja mit den alten Metropolen Samarkand und Buchara umfasst.) wie zum Beispiel die Tocharer waren. Mit dem Namen Tocharer (lateinisch Tochari, auch Thocari, griechisch Τοχάροι Tocharoi) bezeichneten ursprünglich antike und byzantinische Schriftsteller Angehörige zentralasiatischer Völkerschaften, die in der Regel zu den skythischen Völkerschaften gezählt wurden. Nach einer häufig vertretenen Hypothese sind sie mit den Yuezhi der chinesischen Quellen identisch. Die antiken Tocharer wurden zu Namensgebern für Tocharistan (im nördlichen Afghanistan) von der Spätantike bis ins 13. Jahrhundert.
Edward Gibbon nahm in seinem Buch The History of the Decline and Fall of the Roman Empire an, dass der Gründer der Mamikonian nicht ein Chinese, sondern nur aus dem Chinesischen Reich kam und dass Mamgon skythischen Ursprungs ist, (Als Skythen werden einige der Reiternomadenvölker bezeichnet, die ab etwa dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. die eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen Südrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister besiedelten.) da das Chinesische Reich im Westen bis nach Sogdien (Zentralasien) reichte.
Heute sind einige Historiker der Meinung, dass die Mamikonian Nachfahren der Häuptlinge der Tzans (im mittelalterlichen Armenisch: Chanik - Ճանիք/Ճենիք; Im mittelalterlichen Griechisch: Tzannoi) waren. Die Tzans waren ein Stamm, der einst die bergischen Regionen im Süden Trabzons bewohnten. Trabzon, deutsch historisch Trapezunt (griechisch Τραπεζούντα, in der Antike Trapezus, englisch historisch Trebizond), ist eine Stadt im Nordosten der Türkei und deren östlichste große Hafenstadt am Schwarzen Meer.
Die Historiker behaupten, dass die Tradition des chinesischen Ursprungs aus der Ähnlichkeit der Wörter Chanik und Chen-k (armenisch für China) erwuchs.
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