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Guido war der Sohn des Markgrafen und Herzogs Wido I. bzw. Guido I. von Spoleto und seiner Ehefrau Itana, vermutlich einer Tochter des Herzogs Siko von Benevent. Sein älterer Bruder Lambert I. war Herzog von Spoleto 850–871 und 875–879 und kämpfte gegen Kaiser Ludwig II., unterhielt aber ein gutes Verhältnis zu dessen Nachfolger Karl II. dem Kahlen. Der Vater Wido I. war mit Kaiser Lothar I. im Jahre 842 nach Italien gekommen und von diesem zum Herzog von Spoleto ernannt worden.
Guido war ab 876 Markgraf von Camerino, dem östlichen Teil des von seinem Vater Wido I. unter seinen Söhnen aufgeteilten Herzogtums Spoleto; er ist in einer Urkunde von Juni 876 als solcher erwähnt. Wohl im Jahre 879 heiratete er Ageltrude, Tochter des Fürsten und Herzogs Adelchis von Benevent, und erneuerte auf diese Weise die politische Verbindung zum zweiten langobardischen Staate in Mittel- und Süditalien. Er und sein Bruder unterstützten 876/877 Papst Johannes VIII. im Kampf gegen die Araber in Kampanien im Rahmen eines Bündnisses mehrerer, aber nicht aller süditalienischen Kleinstaaten gegen die Invasoren. Spürbare Erfolge zeigten sich jedoch nicht.
Als die westfränkische Bischofssynode von Ponthion am 16. Juli 877 nach dem Tode Karls des Kahlen die Oberherrschaft des Papstes über Spoleto anerkannte, wandte sich Lambert I. gegen Johannes VIII., eroberte Rom und nahm den Papst im März 878 gefangen, obwohl er wenig zuvor von diesem adoptiert worden war. Ob Guido daran beteiligt war, ist eher unwahrscheinlich. Als Lambert im Sommer 880 starb, folgte ihm sein Sohn Guido II. (III.) nach. Dieser nahm im Februar 882 zusammen mit seinem Onkel an einer Synode in Ravenna teil, auf der beide dem Papst Treue schworen und versprachen, ihm alle unrechtmäßig erworbenen Ländereien zurückzugeben. Im Jahre zuvor hatte Guido in einem Thronstreit in Benevent eingegriffen, der nach der Ermordung seines Schwiegervaters Adelchis 878 ausgebrochen war, und nahm den Gegner seines Verwandten Radelchis II., Gaideris, gefangen, ließ ihn dann aber nach Konstantinopel entkommen.