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Die Herren von (der) Brüggeney genannt Hasenkamp (auch: Brüggenoye, Brucgenoye, Bruytgenoye o. ä.) waren ein westfälisches Adelsgeschlecht.
Das Geschlecht stammt aus der Grafschaft Mark. Die Familie erscheint urkundlich erstmals mit Winemarus de Bruggenoge im Jahr 1268.[1] 1348 erhielten sie von den Grafen von Limburg-Stirum das nach ihnen benannte Haus Brüggeney im Kirchspiel Stiepel als Lehen. Zu diesem Zeitpunkt war auch das ebenfalls in Stiepel gelegene Gut in der Becke im Besitz der Familie. Ab 1450, nach dem Erwerb von Haus Hasenkamp, ebenfalls in Stiepel, wurde die Familie auch „Hasenkamp“ genannt. 1481 kam Haus Weitmar in die Familie. Zwischenzeitlich waren auch Haus Dorneburg im Herner Stadtteil Eickel, Haus Marck bei Hamm und Haus Stockum in Werne in Familienbesitz.[2]
Unter dem Namen Hasenkamp machte die Familie Karriere im Baltikum und stellte zwei Landmeister des Deutschen Ordens in Livland. 1461 wurde ihr Stammsitz Haus Brüggeney an die Herren von Heiden veräußert.
Mit dem Tod des unverheirateten Johann von Hasenkamp zu Weitmar starb das Geschlecht 1764 aus.
Persönlichkeiten
Wennemar (Waldemar) von Brüggenei († 1402), 1389–1401 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland
Wennemar von Hasenkamp (1444–1496), Drost des Amts Bochum
Wessel von der Brüggeney genannt Hasenkamp, 1530 Domherr zu Osnabrück und Hildesheim
Hermann von Brüggenei († 1549), 1535–1549 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland
Das Haus Weitmar ist ein ehemaliger Adelssitz im Bochumer Stadtteil Weitmar. Er ging aus einem Schultenhof des Klosters Werden hervor, dessen Wurzeln im 8./9. Jahrhundert zu suchen sind. Im 12. Jahrhundert mit einem Wassergraben umgeben, wurde er in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu einem repräsentativen Sitz ausgebaut. Erweiterungen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter der Familie von Brüggeney genannt Hasenkamp und ein Ausbau im 18. Jahrhundert mündeten in einem klassizistisch aussehenden Herrenhaus mit Vorburg. Nordwestlich davon stand eine dem heiligen Silvester geweihte Kapelle, die jedoch während der Reformation ihre Funktion als Hauskapelle einbüßte. Nach Aussterben der Familie von Hasenkamp war Haus Weitmar kurzzeitig Eigentum der Familie von Vaerst, ehe es 1780 von Andreas Friedrich Wilhelm von Berswordt-Wallrabe gekauft wurde. Seine Familie ist auch heute noch Eigentümerin.
Haus Weitmar wurde im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört. Die Ruinen des Herrenhauses mit seiner Freitreppe, die Reste der Kapelle inklusive dreier Grabplatten sowie ein Torhaus und eine Toranlage vom Beginn des 20. Jahrhunderts sind seit dem 26. April 1995 als Baudenkmal geschützt.[1]
Hermann von Brüggenei genannt Hasenkamp (auch Bugseney, Brügeney, Brüggenei-Hasenkamp oder Hasenkamp von Brüggeney; Geburtsdatum unbekannt; † 1549) aus dem Adelsgeschlecht derer von Brüggeney genannt Hasenkamp war von 1535 bis 1549 Landmeister in Livland des Deutschen Ordens.
Hermanns Eltern waren Wennemar von Brüggenei und Christine von Oldenbockum. Der Landmeister Wennemar von Brüggenei war mit ihm entfernt verwandt. Hermann kam als Kind nach Livland. Er trat dort in den Deutschen Orden ein. Von 1513 bis 1519 war er Hauskomtur in der Ordensburg Riga und von 1519 bis 1527 Vogt von Bauske. Nach dem Tod des Landmarschalls Johann von dem Broele im Jahre 1529 folgte er diesem in das Amt. 1533 wurde er vom Landmeister Wolter von Plettenberg zum Koadjutor ernannt. Nach Plettenbergs Tod 1535 wurde Hermann von Brüggenei sein Nachfolger als Landmeister in Livland.
Hermann von Brüggenei konnte sich einer ruhigen Regierungszeit erfreuen, da seit 1531 mit den Russen ein 20-jähriger Frieden herrschte. Auch mit dem Erzbischof von Riga gab es keine Probleme. Brüggenei unterstützte die römisch-katholische Kirche gegen die Reformation. 1549 starb Brüggenei, wahrscheinlich an der Pest.