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Kath. Ravensburger Kaufleute, die mit dem Leinenhandel nach Italien und Spanien, den sie mit der Fam. Humpiss gemeinsam führten, zu grossem Reichtum gelangten. Ab 1440 nannten sich die M. vom Rappenstein. Sie waren in der 2. Hälfte des 15. Jh. zeitweilig Burger verschiedener eidg. und zugewandter Orte (u.a. Luzern, St. Gallen, Unterwalden) und erwarben Burgen, Vogteien und Gerichtsherrschaften in der Ostschweiz (u.a. Pfyn, Wellenberg). Rudolf der Ältere (->) gründete mit seinem Halbbruder Lütfried (->) eine eigene Handelsgesellschaft. Er und sein Sohn Jakob (->) wurden 1481 von Ks. Friedrich III. des Wuchers sowie der Gefangennahme und Folterns einer Frau angeklagt und im Frühling 1482 auf Befehl des kaiserl. Landvogts von Schwaben arrestiert, was den sog. Mötteli-Handel auslöste. Die Eidgenossen erreichten 1486 in Verhandlungen mit Lindau die Freilassung Jakobs. Dessen Sohn Joachim (->) war als Gerichtsherr von Pfyn berüchtigt. Die bis in die Gegenwart im Thurgau lebenden M. sind vermutlich Nachkommen von illegitimen Söhnen Rudolfs des Älteren.
Erich Trösch: "Mötteli", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020168/2009-11-17/, konsultiert am 14.06.2024.