Notizen |
- Tochter Dorothea kümmert sich später, ab 1789, um die Waisenkinder des Johann Heinrich Hen(k)ing und der Christine Louise, Edle von Walzdorf, aus der Nachkommenschaft ihrer Schwester Margaretha Susanne Delph.
Dorothea kannte Lili Schönemann schon als Kind, mochte Goethe und war diejenige, die Ostern 1775 die Zustimmung beiderseitiger Eltern zu Goethes Verlöbnis mit Lili eroberte.
Anna Elisabeth Schönemann (* 23. Juni 1758 in Offenbach am Main; † 6. Mai 1817 in Krautergersheim im Elsass) verh. von Türckheim ging als Goethes Verlobte „Lili“ in die Literaturgeschichte ein.
Lili war die Tochter eines vermögenden Frankfurter Bankiers. Ihre Mutter entstammte der adligen Hugenottenfamilie d’Orville, die gemeinsam mit der Familie Bernard eine Fürstlich Isenburgsche privilegierte Schnupftabakfabrik in Offenbach am Main betrieb. Somit spielte sich ein Großteil der folgenden Liebesgeschichte, die Goethe im 17. Buch seiner Autobiographie "Dichtung und Wahrheit" ausführlich schildert, in Offenbach am Main ab, das damals als eine ländliche Idylle vor den Toren Frankfurts lag. Goethe hatte die musikalische Sechzehnjährige bei einem Hauskonzert der Familie Schönemann in Frankfurt am Main kennengelernt und sich im Frühjahr 1775 mit ihr verlobt. Beide standen in einem eigenartigen Liebesverhältnis zueinander, welches man ohne große Mühe aus Goethes Gedicht 'Lilis Park' herauslesen kann:
Ist doch keine Menagerie so bunt als meiner Lili ihre!
Sie hat darin die wunderbarsten Tiere
Und kriegt sie 'rein, weiß selbst nicht wie,
Die armen Prinzen allzumal,
In nie gelöschter Liebesqual!
Nun als der Zweck näher heranrückte, wollte es hüben und drüben nicht vollkommen passen (DuW, 17. Buch). Das Verlöbnis ging in die Brüche.
"Ich wäre ein Tor, mich fesseln zu lassen. Dieser Zustand erstickt all meine Kräfte, dieser Zustand raubt mir allen Mut der Seele; er engt mich ein ! Was liegt nicht alles in mir ? Was könnte sich nicht alles entwickeln ? Ich muss fort in die freie Welt." So empfand der unbezwingbare Stürmer und Dränger, und so ließ Goethe den Fernando in "Stella" sagen, jenem Stück, das er im Februar 1776 an seine Ex-Geliebte schickte – nicht ohne eine persönliche Widmung, in der noch immer von unentrinnbarer Liebe die Rede war.
17. Mai 1775: 1. Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Heidelberg (mit den Brüdern Grafen Stolberg)
17?.-20. Juli 1775: 2. Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Heidelberg (mit den Brüdern Grafen Stolberg)
30. Oktober-4. November 1775: 3. Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Heidelberg (bei Delph, Aufbruch nach Weimar)
23. September 1779: 4. Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Heidelberg (mit Prinz Carl August von Weimar, auf der Reise nach der Schweiz)
19. Februar 1782: die Schwestern Delph erwerben das Haus Hauptstraße 196 um 1800 fl.
4.-7. August 1793: 5. Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Heidelberg (bei seinem Schwager Johann Georg Schlosser)
Johann Georg Schlosser (* 7. Dezember 1739 in Frankfurt am Main; † 17. Oktober 1799 ebenda) war ein deutscher Jurist, Historiker, Übersetzer, Staatsmann, politischer und philosophischer Schriftsteller der Aufklärung; Am 1. November 1773 heiratete er Goethes Schwester Cornelia. Der Schwager Johann Wolfgang von Goethes, setzte sich kritisch mit Immanuel Kant auseinander und war Mitglied der Wiener Freimaurerloge Zur wahren Eintracht.
Vorschlag und Versuch einer Verbesserung des deutschen bürgerlichen Rechts ohne Abschaffung des römischen Gesezbuchs. Leipzig 1777.
Werke:
Ueber Pedanterie und Pedanten, als eine Warnung für die Gelehrten des XVIII. Jahrhunderts. Basel 1787. Mit e. Nachbemerkung hrsg. v. Alexander Košenina. Revonnah Verlag Hannover. ISBN 3-927715-74-3.
Briefe über die Gesezgebung überhaupt, und den Entwurf des preusischen Gesezbuchs insbesondere. Johann Georg Fleischer, Frankfurt 1789
25.-27. August 1797: 6. Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Heidelberg (3. Reise von Frankfurt/Main nach der Schweiz)
- Georg Wilhelm Delph, Handelsmann wird als Vater in
"Handelsjungfer" im politischen Ränkespiel Dorothea Delph von Ilona Scheidle genannt.
- Hans Christoph Schöll: Die „politica Delphin“, in: Goethe und Heidelberg, herausgegeben von der Direktion des Kurpfälzischen Museums, Heidelberg 1949
|