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Auf Anregung des gerade aus Frankreich zurückgekehrten Johannes Pincier schickte man ihn zusammen mit seinem Bruder von 1546 bis 1547 auf das Sturmsche Gymnasium nach Straßburg. Dann wandte er sich zunächst nach Erfurt, dann nach Leipzig und schließlich nach Wittenberg, um Philipp Melanchthon zu hören. Wegen der Wirren des Schmalkaldischen Krieges ging er nach Zürich und von dort nach Basel, wo er als 18-Jähriger für den humanistischen Drucker Johannes Oporinus die Varia historia des Aelian und die Stratagemata des Polyaen ins Lateinische übersetzte.
1548 traf Vultejus auf der Frankfurter Herbstmesse wieder auf Pincier, der ihn anregte, Frankreich zu besuchen. Über Köln, Brabant und Flandern reiste Vultejus nach Paris, wo er den Zürcher Theologen Ludwig Lavater kennenlernte. Von Paris aus reiste er nach Genf, um Calvin kennenzulernen, der damals am Anfang seiner Karriere stand. Nach einem Aufenthalt in Lausanne kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo er Katharina Fett heiratete, mit der er drei Söhne und eine Tochter zeugte.
In Wetter eröffnete er eine Schule, die nachmals berühmte Academiola Wetterana, an der er selbst Rhetorik und Dialektik unterrichtete und den dreisprachigen Unterricht einführte: Pincier lehrte Hebräisch, er selbst Latein und Griechisch; mit solchem Erfolg, dass Absolventen seiner Schule – darunter der spätere Marburger Professor Wigand Orth – als „Graeculi“ tituliert wurden. Eine zwischenzeitliche Berufung als Hilfsgeistlicher wurde wegen Lehrdifferenzen zurückgezogen.
Grabstein des Justus Vultejus in Marburg
Er ging 1560 als leitender Lehrer an das Marburger Pädagogium und wurde 1572 Professor der hebräischen Sprache an der Universität Marburg. Als er Ende März 1575 einem entlaufenen Kapaun nachsprang, verunglückte er schwer und starb wenige Tage später an seinen Kopfverletzungen.