Notizen |
- Ritter Emond (Edmund) von Engelsdorf (* 1330; † 1398) war ab 1384 Erbkämmerer des Herzogtums Luxemburg, unter Wenzel (HRR). Wenzel von Luxemburg aus dem Geschlecht der Luxemburger, Beiname der Faule (auch Wenzeslaus, tschechisch Václav; * 26. Februar 1361 in Nürnberg; † 16. August 1419 auf der Wenzelsburg, tschechisch Nový hrad u Kunratic, heute im Stadtgebiet von Prag), war seit seiner Krönung im Kindesalter 1363 bis zu seinem Tod 1419 als Wenzel IV. König von Böhmen und von 1376 bis zu seiner Absetzung 1400 römisch-deutscher König. Von 1373 bis 1378 war er zudem Markgraf von Brandenburg und von 1383 bis 1388 Herzog seines Stammlandes Luxemburg.
Leben
Emond von Engelsdorf stammte von der gleichnamigen Burg Engelsdorf im heutigen Ortsteil Engelsdorf, der Gemeinde Aldenhoven, Kreis Düren im Rheinland. Noch unmündig erbte er 1348 diese sowie die Burg Gripekoven. Gripekoven wurde als "Raubritterburg" 1354 geschleift.
1361 übergab Herzog Wilhelm von Jülich-Geldern (* 5. März 1364; † 16. Februar 1402 in Arnheim), Graf von Falkenburg-Montjoie, dem Engelsdorfer die als Haus Berge auf der Inde bezeichnete Nothberger Burg mit Vorburgen und anderen Zubehör als Offenhaus mit Vorbehalt aller Herrlichkeit als Lehen.Die Nothberger Burg ist eine historische Donjonburg im Eschweiler Stadtteil Nothberg. König Wenzel von Luxemburg (HRR) (1361-1419) aus dem Geschlecht der Luxemburger, Beiname der Faule (auch Wenzeslaus, tschechisch Václav; * 26. Februar 1361 in Nürnberg; † 16. August 1419 auf der Wenzelsburg, tschechisch Nový hrad u Kunratic, heute im Stadtgebiet von Prag),
verlieh von Engelsdorf 1384 die Erbkämmerwürde und macht ihn zum Herrn über Burg Reuland. Die Buirg Reuland gehört zu den größten Burgruinen der Eifel, im deutschsprachigen Teil Osatbelgiens.
Die Herren von Reuland behielten diese Würde bis zur Auflösung des Ancien Regimes (1795). Dazu erhielt er von Wenzel Hof und Meierei zu Hoffelt sowie die Dörfer Ober- und Niederbesslang.
Herzog Wilhelm von Jülich-Geldern (1364-1402) gab ihm am 1. August 1385 Schloss und Herrschaft Wildenburg (Eifel) zum Lehen. Nach der Verwaltung Wildenburgs durch den Markgrafen von Jülich selber tritt als erster Unterherr Edmund von Engelsdorf in Erscheinung. Er erhält 1380 die Erlaubnis, in der Burgkapelle das Sakrament der Eucharistie aufzubewahren.
Nachkommen
Aus der Ehe mit Gertrud von Binsfeld stammen zwei Kinder:
Dietrich von Engelsdorf († 1415) ⚭ Beatrix von Harzee
Alveradis (Afra) von Engelsdorf (* 1370; † 1429) ⚭ Werner von Pallandt
Da die Ehe von Dietrich kinderlos blieb, erbte Alveradis und damit das Adelsgeschlecht Pallandt den Familienbesitz.
Besitzungen
Burg Engelsdorf
Burg Gripekoven
Nothberger Burg
Burg Reuland
Burg Untermaubach
Burg Wildenburg (Eifel)
Motte Gripekoven
Die Motte Gripekoven ist als Motte Alt-Gripekoven der im Sumpf des Alsbaches beziehungsweise „Mühlenbaches“ gelegene Überrest einer befestigten Holz-Erde-Burg der ritterlichen Herren von Gripekoven/Gripinghoven im Wegberger Ortsteil Beeck im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.
Keramikfunde und die urkundliche Erwähnung lassen vermuten, dass die (zweiteilige) Motte (Turmhügelburg) – wie andere in dieser Region – um das Jahr 1200 angelegt wurde. Da die Motte und ihr Zugang unmittelbar hinter dem dazu gehörenden Hof „In Gripekoven 9“ liegt, kann sie nur mit Erlaubnis des Eigentümers besichtigt werden.
Neu-Gripekoven
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts versuchte der einflussreiche Ritter Gerhard von Engelsdorf, hier mit dem Bau einer weitläufigen steinernen Wasserburg („Neu-Gripekoven“) und der Gerichtsbarkeit über das nahe gelegene Dalen eine Herrschaft zu etablieren, was schließlich den territorialen Interessen des Markgrafen von Jülich zuwiderlief. Nachdem Neu-Gripekoven kurzzeitig von einem Bündnis unter dem Ritter Goswin von Zievel besetzt worden war und von hier aus „unberechtigte Fehde“ beziehungsweise räuberische Erpressungen gegen durchziehende Kaufleute stattfanden – wobei vermutet wird, dass dies ein abgesprochenes Komplott des Markgrafen gegen den Standort der Burg des von Engelsdorf war – wurde die Anlage unter Aufbietung von 1500 bis 2500 Mann (Ritter, Schanzer, Knechte) im Juni 1354 wochenlang belagert und nach Aufgabe der Belagerten bis auf Grundmauerreste komplett abgetragen, während die vorgeblichen „Raubritter“ nicht etwa abgeurteilt wurden, sondern mit ihrer Habe frei ziehen durften – und Emond von Engelsdorf, der Sohn Gerhards, mit Burg Nothberg bei Eschweiler, sowie ein weiteres Mal mit der Wildenburg in der Eifel für die Zerstörung Gripekovens entschädigt wurde.
Auf den Äckern im Umkreis von 500 Metern fanden sich in den letzten Jahrzehnten rund 30 eindrucksvoll schwere Blidenkugeln, mit denen sich die Belagerten zur Wehr gesetzt hatten. Bis in die frühen 1950er Jahre waren noch Grundmauern der ehemals vorhandenen Türme mit etwa 100 Zentimetern Wandstärke zu sehen. Die Anlage von „Neu-Gripekoven“ ist heute weitläufig überwuchert oder in landwirtschaftlicher Nutzung, aber die Ausmaße ihrer Gräben und Stausysteme sind noch immer beeindruckend.
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