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Desiderius († nach 786) war der letzte Langobardenkönig, er regierte von 757 bis 774.
Desiderius stammte aus Brescia. Er scheint nicht der langobardischen Adelschicht zu entstammen, sondern ging wohl aus dem sich um diese Zeit neu bildenden Dienstadel hervor.[1] Unter König Aistulf wurde er zunächst Marschall (comes stabuli), später Statthalter (Dux) der Toskana.
Nach dem Tod von König Aistulf (+ 12.756) Ende 756 versuchte dessen Bruder Ratchis noch einmal, die Macht zu ergreifen. Im Norden konnte er sich zunächst durchsetzen. Die mittel- und süditalienischen Dukate Spoleto und Benevent wurden wieder autonom. Dux Desiderius von Tuscien beanspruchte ebenfalls den Thron. Durch sein Amt verfügte er über beachtliche militärische Ressourcen, wenn ihm auch zunächst die Unterstützung der Nobilität gefehlt haben mag. Er verbündete sich mit Papst Stephan II. und Abt Fulrad, einem Diplomaten des Frankenkönigs Pippin des Jüngeren, denen ein schwacher Langobardenkönig recht war. Desiderius erhielt diplomatische und militärische Unterstützung gegen die Zusage, die Städte Faenza, Imola, Ferrara, Osimo, Ancona, Bologna und Numana dem Papst zu übergeben. Angesichts dieser Widerstände scheint Ratchis abgedankt zu haben. Er zog sich jedenfalls wieder ins Kloster Monte Cassino zurück, Desiderius ließ sich zum König krönen.