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Westerholt ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Westerholt gehörten zum Uradel im Vest Recklinghausen.
Herkunft
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1225 mit dem Ritter Henricus de Westerholte.[1] Der namensgebende Stammsitz der Familie, die Burg Westerholt, liegt im heutigen Ortsteil Westerholt der Stadt Herten im Kreis Recklinghausen.
Ausbreitung und Linien
Das Geschlecht hat sich schon früh in mehreren großen Linien ausgebreitet und auch im Münsterland und in den Niederlanden großen und reichen Besitz erworben. Bernhard von Westerholt starb 1540 als Abt des Klosters Iburg bei Osnabrück. Heinrich von Westerholt erwarb durch Heirat 1565 mit Agnes von Raesfeld die Herrschaft Raesfeld.
Zu der Hinzufügung Gysenberg zu dem Adelsgeschlechtsnamen von Westerholt kam es durch eine kaiserliche Verfügung vom 27. März 1744. In seinem Testament vom 30. März 1725 hatte der Geistliche Domherr zu Hildesheim Adolph Arnold Freiherr von Gysenberg sein Gut Henrichenburg dem Joseph Clemens August Maria Freiherr von Westerholt unter der Bedingung zugedacht, dass dieser und seine Erbnachfolger den Namen Gysenberg ihrem Namen Westerholt hinzufügen. So entstand der Geschlechtsname von Westerholt-Gysenberg.
Die Erbtochter der Linie Westerholt-Alst heiratete um 1770 Ludolf Friedrich Adolf von Boenen, aus einem schon 1152 erwähnten mittelwestfälischen Adelsgeschlechts, das unter dem Namen von Boenen 1816 im Mannesstamm erlosch. Denn Ludolf Friedrich Adolf von Boenen wurde unter Beseitigung seines eigenen Namens mit dem Namen seiner Frau von Westerholt und Gysenberg, 1779 in den Reichsfreiherrenstand und 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben. Unter diesem Namen bestand später eine rheinische und eine westfälische Linie.
Der letzte in männlicher Linie Westerholt war Dr. jur. Adriaan Jan Alexander baron van Westerholt, geboren in Warnsveld am 3. Oktober 1894, gestorben in Lochem am 17. Dezember 1972 (Niederlande).
Standeserhebungen
Am 15. Juli 1372 wurden Reiner und Adolf von Westerholt durch Kaiser Karl IV. mit der Vestischen Reichsvogtei und dem kaiserlichen Bann über die Reichshöfe dortselbst ausgestattet.[2] Aus dem Stamm und der Linie Hackfort wurde Heinrich von Westerholt am 18. Januar 1650 zu Wien in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ein Diplom wurde nicht ausgelöst. Borchard Frederik Willem von Westerholt erhielt am 27. Januar 1813 das kaiserlich-französische Baronat. Eine niederländische Anerkennung des Baronstitels für sich und seine Geschwister erfolgte am 19. Februar 1820.
Johann Jacob Freiherr von Westerholt aus dem Stamm Westerholt, kurfürstlich-kölnischer und Trierer Kammerherr und fürstlich-thurn und taxischer Geheimrat und Oberhofmarschall, wurde am 22. September 1790 zu München von Kurfürst Karl Theodor von Pfalzbayern als Reichsvikar in den Reichsgrafenstand erhoben.
Im Königreich Bayern wurde am 6. September 1813 Alexander Graf von und zu Westerholt, fürstlich-thurn und taxischer Geheimrat in Regensburg und Sohn von Johann Jacob Graf von Westerholt, bei der Grafenklasse der Adelsmatrikel eingetragen.
Wappen
Das Stammwappen ist gespalten. Rechts in Schwarz mit einem silbernen und links in Silber mit einem schwarzen Balken. Auf dem Helm steht ein wachsender silberner Schwan, bei dem die ausgebreiteten Flügel wie der Schild bezeichnet sind. Die Helmdecke ist schwarz-silbern.[3]